Rettungsübung - Schwerer Verkehrsunfall mit Bus
THL - Verkehrsunfall
Übungseinsatz/Großübung
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eingesetzte Kräfte | |||||||||||||||||||||
Fahrzeugaufgebot
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Einsatzbericht
Quelle: Bilder und Text Feuerwehr Abensberg
Am Samstag, den 09.05.2015, fand im Ortsbereich Laaberberg eine groß angelegte Übung der Feuerwehr Rohr statt. Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Laaberberg und Laaber Höhe Mixmühle kam es zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einen Nahverkehrsbus, einem PKW und einem Motorrad.
Der Alarm für alle beteiligten Organisationen ging um 13:00 ein. Schon wenige Minuten später traf die nahegelegene Feuerwehr Laaberberg ein. Die erste Lageerkundung ergab, dass ein Motorradfahrer gestürzt war, ein PKW, in welchem Personen eingeklemmt waren, eine Böschung hinunterzurutschen drohte und ein Gelenkbus von der Straße abkam, auf die Seite stürzte und über einem kleinen Bachlauf zum Liegen kam.
Für die Vielzahl an anrückenden Kräften wurde ein Bereitstellungsplatz in der Ortsmitte von Laaberberg eingerichtet. So wird bewerkstelligt, dass nur die Fahrzeuge zur Einsatzstelle vorfahren, welche wirklich benötigt werden und somit kein Stau entsteht, falls irgendwelche Fahrzeuge nochmals umgesetzt werden oder schweres Gerät vor muss. Als Erstmaßnahme wurde zunächst der abzurutschen drohende PKW durch die Feuerwehr Rohr mittels eines Greifzuges (manuelle Winde) gesichert. Erst mit dem Eintreffen des Unimogs aus Langquaid, welcher eine Seilwinde besitzt, konnte der Bus gegen Abrutschen gesichert werden. Der hintere Busteil wurde durch die Seilwinde des Langquaider Löschfahrzeuges gesichert.
Um den Bus endgültig in seiner Schieflage zu fixieren wurde durch die Feuerwehr Abensberg mittels eines Holzverbaus auf Höhe des vorderen Gelenkteils des Busses ein massiver Unterbau erstellt. Beim Transport des Unterbaumaterials in das unwegsame Gelände unterstützten Einsatzkräfte der Feuerwehr Herrngiersdorf die Kameraden. Da die Struktur des Busses vermutlich durch den Unfall schwer beschädigt wurde, setzte die Feuerwehr Abensberg auf der Längsseite des vorderen Wagens des Busses das spezielle Abstützsystem „Paratech“ ein. Dabei wurden insgesamt drei Stützen eingesetzt, welche einer Last von bis zu 9 Tonnen pro Stütze standhalten. Durch die Hanglage der beiden seitlichen Stützpunkte mussten die Bodenplatten aufwendig mittels Erdankern, Erdnägeln und Spanngurten gesichert werden. Da sich die mittlere Stütze genau über dem kleinen Bachlauf befand und dort keine ausreichende Stabilität gegeben war, setzten die Einsatzkräfte eine hochbelastbare Alu-Schiene ein, welche als kleine Brücke diente und somit der Stütze Halt gab.
Parallel dazu lief die Rettung der in dem PKW eingeklemmten Personen durch die Feuerwehren Langquaid und Rohr. Dies wurde extrem erschwert, da sich der PKW direkt in der Böschung und fast unter dem Bus befand. Mit Hilfe von Steckleitern, welche mit Erdnägeln gesichert wurden, konnten die Einsatzkräfte die Böschung hinabsteigen und mit hydraulischem Rettungsgerät die Personen befreien. Wie bei jedem Verkehrsunfall wird seitens der Feuerwehr bei einer technischen Rettung standardmäßig auch der Brandschutz sichergestellt. In diesem komplexen Fall wurden daher mehrere C-Rohre vorgehalten falls doch ein Brand ausbricht. Dass diese Vorsorge nicht unbegründet war zeigte sich kurz vorm Ende der Übung. Durch einen fiktiven technischen Defekt entzündete sich heißes Motoröl im Heckbereich des Busses. Der Brand wurde mittels einer Nebelmaschine nachgestellt. Die eingesetzten Trupps unter Atemschutz im Bus und die Trupps im Außenbereich konnten daher den „Brand“ schnell eindämmen und die Meldung „Feuer aus“ geben.
Natürlich wird bei der Alarmmeldung „Verkehrsunfall mit Bus“ auch der Rettungsdienst mit entsprechenden Mitteln alarmiert. Eine Übersicht über die für diese Übung alarmierten Kräfte ist der beiliegenden Kräfteübersicht zu entnehmen. Die Verletzten, welche sich im Bus befanden wurden durch die Ortsfeuerwehren Adlhausen, Helchenbach, Obereulenbach und Sallingberg gerettet. Da natürlich nicht von Anfang an die ausreichenden Mittel für die professionelle medizinische Versorgung bereit stehen, mussten die Ortswehren, sofern sie nicht anderweitig eingesetzt waren, die Betreuung, den Transport der Verletzten zum Behandlungsplatz, sowie die Behandlung einfacher Verletzungen übernehmen. Zudem übernahmen die Ortsfeuerwehren die komplette Verkehrslenkung bei dieser Übung.
Erst nach der Sichtung durch den Leitenden Notarzt wurden die Verletzten entsprechend ihres Verletzungsmusters einer weiteren Behandlung zugeführt. Schwer verletzte Personen wurden daher sofort in den Behandlungsplatz, welcher sich im Feuerwehrgerätehaus Laaberberg befand, gebracht. Dort findet dann die medizinische Versorgung statt und die Übergabe an andere Rettungswägen oder Hubschrauber zum Transport in die Kliniken. Der weitere Transport in die Kliniken wurde bei dieser Übung nur theoretisch behandelt, sowie die nötige Bereitstellung von Flächen für die Landung der Rettungshubschrauber. Bei solchen Schadenslagen ist damit zu rechnen, dass bis zu 8 Rettungshubschrauber die Einsatzstelle anfliegen.
Nach Rund 2 Stunden Einsatzzeit wurde die Übung beendet. Bevor es an das große Aufräumen ging gab es eine kleine Führung für alle eingesetzten Kräfte zu den besonderen Brennpunkten der Übung wie die Sicherung des PKWs, die Abstützung/Sicherung des Busses und den eingerichteten Behandlungsplatz. Durch die Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte konnten die vorgenommenen Gerätschaften rasch aufgeräumt werden. Dies wurde auch noch durch ein aufziehendes Gewitter beschleunigt.
Danach fuhren alle Einsatzkräfte in das Gerätehaus Rohr. Dort gab es ein Resümee durch die Führungskräfte aller beteiligten Organisationen, sowie der Landkreisfeuerwehrführung. Ebenso begrüßte Bürgermeister Andreas Rumpel die Anwesenden und bedankte sich für ihr Engagement. Die Verantwortlichen für diese Übung Alexander Hauser und Hans Pilz bedankten sich zudem bei dem Bauhof Rohr, der Marktgemeinde Rohr für die Brotzeit samt Getränke, bei der Spenglerei Hauser, bei der Kranfirma Schmidbauer für die Unterstützung beim Aufbau der Übung, bei der Firma Stanglmeier für den Übungsbus, sowie bei den Verletztendarstellern für die realistische Darstellung und dem Team der realistischen Unfalldarstellung des BRKs Postau.
Sperre wegen Übung Rohr/Laaberberg
(kr) Heute ab 8 Uhr muss wegen einer Rettungs- übung mit einem Schulbus die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Laaberberg und Mixmühle für den Verkehr gesperrt werden. Die Sperrung wird voraussichtlich am frü- hen Abend wieder aufgehoben. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. An der Übung werden rund 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und anderen Hilfsorganisationen teilnehmen. Der Markt Rohr bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis.
sonstige Informationen
Einsatzbilder
Quelle oder weiterführende Informationen
Allgemeine Laber-Zeitung |