Gefallenengedenken 09.11.2019


Volkstrauertag ist zeitlos

Totengedenken als Mahnung für den Frieden

Die Feier am Kriegerdenkmal mit Bürgermeister Josef Barth, Pfarrer Dr. Stephen Annan und Diakon Norbert Steger. Foto: Haltmayer 

  
Herrngiersdorf. (hm) Im Rahmen einer Feierstunde im Anschluss an den Patroziniumsgottesdienst in der Filialkirche St. Martin gedachten die Bürger und die Vereine der Opfer der beiden Weltkriege sowie von Terrorismus und Gewalt. Beim Totengedenken am Kriegerdenkmal betete Pfarrer Dr. Stephen Annan für die Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten der Weltkriege, für den Frieden und dafür, dass so etwas nicht mehr passiert. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Bläserensemble Blechklang.
 
„Kriegerdenkmäler mahnen zum Frieden“, sagte Bürgermeister Josef Barth in seiner Gedenkrede. Trotz der beiden Weltkriege mit mehr als 50 Millionen Toten, die unsägliches Leid brachten, haben die Völker nichts daraus gelernt, denn seit 1945 sind in hunderten von Kriegen und Bürgerkriegen weitere Millionen von Opfern zu beklagen, die mit Flucht und Vertreibung einhergehen. Kriege sind keine Naturkatastrophen, sie werden gemacht durch Feindbilder und durch autoritäre Denkmuster und Propaganda vorbereitet.
 
Seit 1992 haben 110 Bundeswehrsoldaten bei der Ausübung ihres Dienstes im Ausland ihr Leben verloren. „Tragen wir alle dazu bei, dass der Großmannssucht und den nationalen Egoismen unserer Tage eine eindeutige Absage erteilt wird“, so Bürgermeister Barth. Er betonte, dass der Volkstrauertag ein Tag des Innehaltens, des Erinnerns und des Gedenkens ist. Er sollte aber auch Anlass zur Dankbarkeit sein, dass wir seit 74 Jahren in unserem Land ohne Krieg leben, dass unsere Kinder seit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten in einer freiheitlichen Demokratie leben können. „Dennoch erschüttern uns terroristische Anschläge immer wieder, derer Opfer wir heute auch gedenken. Dies zeigt, wie wichtig die Mahnung zum Frieden ist und sich aktiv für unsere Werte einzusetzen. Der Volkstrauertag ist zeitlos, denn er führt uns immer wieder das Leid vor Augen, dass Kriege gebracht haben“, schloss Barth.
 
Zum Gedenken der Opfer beider Weltkriege, derer die in Gefangenschaft und im Widerstand, wegen ihres Glaubens und ihrer Rasse starben, der Bundeswehrsoldaten, die in Ausübung ihres Dienstes starben und von Terrorismus und Gewalt legte er einen Kranz nieder. Feuerwehrkommandant Josef Ottl junior gab anschließend das Kommando zum Senken der Fahnen. Mit dem Lied „Ich hatt einen Kameraden“, gespielt von den Bläsern, endete die Feierstunde.