Fronleichnamsprozession 15.06.2017


 

Demonstration für den Glauben

Feierliche Fronleichnamsprozession durch das Dorf mit vielen Gläubigen

  Die Fronleichnamsprozession mit dem Allerheiligsten unter dem Traghimmel.  

Semerskirchen. (hm) Am „Prangertag“ beging die Pfarrei Semerskirchen wieder sehr feierlich das Fronleichnamsfest. Eine sehr große Zahl von Gläubigen nahm am Festgottesdienst und an der Prozession durch das Dorf teil. Pfarrer Ferdinand Weinberger sagte in seiner Einleitung und Predigt bei der Feier des Festgottesdienstes in der Kirche: „Dass Jesus Christus bei der Fronleichnamsprozession in Form der Hostie in der Monstranz in unserer Mitte ist, ist ein Geschenk unseres Glaubens. An Fronleichnam legen wir Christen, indem wir durch die Straßen mit dem Allerheiligsten unter dem Traghimmel ziehen, zudem ein öffentliches Zeugnis für unseren Glauben und die Nähe Gottes zu den Menschen ab.“

An den Anfang seiner Predigt stellte Pfarrer Ferdinand Weinberger die Frage, was den Christen das Fronleichnamsfest bedeutet. Das Hochfest des Leibes und Blutes Jesu, wie es in der offiziellen Sprache heißt, fällt stets auf den 60. Tag nach dem Osterfest. Das Hinaustragen des Allerheiligsten auf die Straßen des Dorfes ist eine zutiefst katholische Demonstration. Mit Blick auf das Lutherjahr sagte Pfarrer Weinberger, dass Martin Luther die Gegenwart des auferstandenen Herrn in der Hostie abgelehnt hatte, so lehnte er auch die Fronleichnamsprozession ab.

Die Fronleichnamsprozession geht auf eine Idee der Klosterschwester Juliana zurück und wurde 1264 durch Papst Urban IV., die beide aus Lüttich in Belgien stammten, für die gesamte katholische Kirche eingeführt. Eine neue Sichtweise auf Fronleichnam brachte vor gut 50 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil in der Schrift „lumen gentium“. Hier wird das Volk Gottes als eine sich um den Herrn versammelte Gemeinschaft und als pilgerndes Gottesvolk gesehen. Mit dem Fronleichnamsfest bringen die Katholiken zum Ausdruck, dass sie ihren christlichen Glauben und damit auch Gottes Nähe zu den Menschen bezeugen.

Nach dem Gottesdienst setzte sich die stattliche Fronleichnamsprozession, angeführt von den Fahnenabordnungen der kirchlichen und weltlichen Vereine, den Schulkindern, den Bläsern und dem Kirchenchor, den Vertretern des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltungen, dem Vorbeter und den Lektoren sowie den Erstkommunikanten in Bewegung. Den Abschluss des Prozessionszuges, der wieder zu einer Demonstration für den christlichen Glauben wurde, bildeten die Frauen und Männer aus der Pfarrei sowie die Mütter mit ihren Kleinkindern.

Im Mittelpunkt der Prozession stand aber die Verehrung des Allerheiligsten, das von Diakon Norbert Steger unter dem Schutz des Traghimmels durch die festlich geschmückten Straßenzüge getragen wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Prozession durch die Musiker des Bläserensembles „Blechklang“ Semerskirchen.

Ebenso waren die Prozessionsaltäre der Familien Grundner, Ottl, Schmauser und Haslbeck wieder eine Zierde für die Häuser der Familien, das Dorf und die Pfarrgemeinde.

Mit dem Dank an alle Beteiligten durch Diakon Norbert Steger, dem Segen und dem gemeinsamen Schlusslied „Großer Gott, wir loben Dich“ wurde die Fronleichnamsprozession in der Pfarrkirche in Semerskirchen beendet, die wieder zu einem Lobpreis für Gott und einem beeindruckenden Erlebnis für die Gläubigen der Pfarrei wurde.

Quelle: Allgemeine Laber-Zeitung Seite 26 vom 19.06.2017 / Link zum Original Zeitungsbericht ...